7. Film der Reihe «More Science than Fiction!» vom 16.5.25
Achtung! Die Vorführungen finden wieder im Raum 509 im 5. Stock statt!
Phase IV
USA/GB, E/d , farbig, 1974, 84 Minuten
Stab
Besetzung
Handlung
Auf einer abgelegenen Hochebene in Arizona vollzieht sich in der Welt der Ameisen eine rätselhafte Veränderung: Die einzelnen Völker stellen ihre Kampftätigkeit gegeneinander ein, vermehren sich rasend schnell, bauen überdimensionale Türme und bedrohen menschliches und tierisches Leben. Während die Farmer wegen dieser Ameisenplage ihren Grund und Boden in Panik verlassen, richten der Biologe Hubbs und der Kommunikationsforscher Lesko ein Versuchslabor ein, um das veränderte Verhalten dieser Ameisen zu erforschen. Nach einigen Experimenten erkennen sie, dass die Insekten offenbar von einer rätselhaften Intelligenz gesteuert werden.
Als die letzte Farmerfamilie die Gegend verlassen will und dabei umkommt, nehmen Hubbs und Lesko sich ihrer Enkelin Kendra an. Die Ameisen wenden nun eine Taktik an, die beweist, dass sie abstrakt denken können: Sie errichten grosse Spiegel, die das Sonnenlicht reflektieren und das Labor der Forscher mit konzentrierter Hitze zu vernichten drohen. Lesko und Hubbs zerstören daraufhin die Spiegel der Insekten durch Schallwellen. In der Folge legen die Ameisen die Klimaanlage der Station lahm…
Kritiken
«Der einzige Spielfilm von Saul Bass - der als Grafikdesigner u.a. grandiose Vorspänne zu Filmen von Alfred Hitchcock (unvergessen: Vertigo – Aus dem Reich der Toten) oder Martin Scorsese (Kap der Angst oder Casino) entwarf -, ist nicht weniger als ein kleines Meisterwerk. Auch da er in der Hochphase des 70er-Jahre-Öko-Horrors den wahrscheinlich klügsten, nachhaltigsten Beitrag lieferte. Subversives, enorm bedrohliches Terrorkino, das locker dem Reiz seiner trashigen Prämisse unterliegen könnte und stattdessen eine stilistisch und optisch beeindruckende Allegorie auf die paranoid-gesteuerte Furcht vor der Unterwanderung kommunistischer, „unterklassigen Lebensformen“ darstellt. Beeindruckend sind selbst ohne Subtext-Berücksichtigung die einmaligen Fotographien echter Insekten, vermischt mit (selbst heute noch) kaum zu trennenden Special-Effects wie die konstant vorhandene und sich stetig steigernde, apokalyptische Stimmung, die immer noch ihresgleichen sucht. Sehr beklemmend, mahnend und auf seine Art tatsächlich einzigartig.»
- moviebreak.de
«So fasziniert "Phase IV" nicht nur durch seine brillante visuelle Gestaltung, bei der die Herkunft Bass´ vom Grafikdesign spürbar ist, sondern auch durch die Auseinandersetzung mit der Frage der Kommunikation mit einer gänzlich anderen Spezies. Zudem bricht Bass mit der Verweigerung eines Happy Ends mit klassischen Hollywood-Konventionen.»
- film-netz.com
«„Phase IV“ ist ein intelligenter und clever gemachter Science-Fiction-Film. Regisseur Saul Bass verlässt sich weniger auf Effekte und mehr auf Bilder, das Sounddesign und seine Schauspieler, wenn es darum geht, eine Atmosphäre der Beunruhigung zu erzeugen, die er im Verlauf der Handlung noch zu intensivieren weiss.»
- film.rezensionen.de
«Saul Bass, der sich hauptsächlich dadurch eine Reputation geschaffen hat, dass er als Vorspann-Regisseur diverser Alfred-Hitchcock-Filme tätig war, hat mit seinem einzigen Spielfilm ein beeindruckendes Werk vorgelegt. Er macht die fantastische Geschichte nachvollziehbar, indem er von vornherein einen Stil einführt, der reale Vorgänge filmisch verfremdet und auf simple Grundmuster reduziert. Dabei bedient sich Bass aller erdenklicher technischen Mittel, von extremen Brennweiten und Zeitraffern angefangen bis hin zu frappierenden Kreationen im Trickstudio. Immer wieder setzt er alltägliche Natur- und Landschaftsaufnahmen in apokalyptische Reizbilder um.»
- Lexikon des Science-Fiction-Films